Paris

von Jochen Frey

Freitag morgens in aller Frühe brachen wir von Lorient auf, um nach Paris zu fahren. Die meisten waren von den Trainingseinheiten so erschlagen, dass sie im Reisebus nach Paris schliefen. Wir erreichten Paris pünktlich, mussten aber sehr lange einen Parkplatz suchen. Francis manövrierte den Bus souverän durch den Großstadtverkehr und parkte ihn auf einem Parkplatz eines Hotels. Das Sicherheitspersonal des Hotels schickte uns eine Parkbucht weiter, was keiner von uns wirklich verstand.

Vollbepackt mit Bierkästen und den Präsenten für Familie Kase machten wir uns auf den Weg. Es musste für außenstehende ziemlich lustig ausgesehen haben wie eine Gruppe, die Männer kahlgeschoren, total erschöpft aussehend mit sieben Bierkästen durch Paris marschierte. Pascal besorgte noch für die beiden Frauen Blumensträuße und wir fuhren mit dem Aufzug hinauf zu Senei Kases Appartement, das zu einem schönen Wohnkomplex gehörte.

Wir wurden herzlich begrüßt und ins Wohnzimmer geleitet. Obwohl das Appartement groß war, war es unserem Ansturm nicht wirklich gewachsen. Jeder suchte sich ein gemütliches Plätzchen und wir lauschten Senei Kases Geschichten aus seiner Vergangenheit. Im Nachhinein wurde mir auch klar, warum die japanischen Frauen nicht dabei waren. Ohne ihre Anwesenheit konnte der Sensei mit uns Alkohol vernichten, was ihm eigentlich seine Frau verboten hatte. Wir wurden reichlich bewirtet.

Roland flirtete mit der Tochter des Sensei's. Er hat offensichtlich Geschmack an japanischen Frauen ;-)

Senseis Mario, Kase, Pascal bei Sensei Kase im Wohnzimmer

Roland und Sachiko Kase

Nach interessanten Stunden machten wir uns auf den Weg unser Hotel aufzusuchen. Nach ein paar Diskussionen war dann endlich klar wer bei wem schlief. Wir bezogen unsere Dreier-Zimmer und hatten den Abend dann zu unserer freien Verfügung. Einige gingen in die Stadt etwas trinken. Wir suchten einen Supermarkt, da unser Kapital weitgehend aufgezehrt war. Vollgepackt mit Proviant gingen wir in eines unserer Zimmer. Nachdem die Minderjährigen zu Bett gegangen waren, entdeckten wir unsere Vorlieben für Kanal 3 im Fernsehen.

Am Samstag morgen wollte eigentlich keiner sein Bett so wirklich verlassen. Nach Tagen auf harten Trainingsböden wahr so ein weiches Bett was wirklich Tolles.

Der Tagesplan sah so aus, dass wir erst Schloss Versailles besichtigen würden und dann Sacre Coeur. Am Vorplatz des Schlosses wurden wir von den Souvenirverkäufern förmlich überrannt. Wir wurden von Plastikvögel aus der Luft attackiert, Pascal war clever auf die Idee gekommen wegen der Vögel und der starken Sonneneinstrahlung einen Sonnenschirm für den Kopf zu kaufen, sah echt zum Schießen aus (pssst, sagt das ja nicht Pascal). Schloss Versailles war sehr schön und groß, wie der Park, der zum Schloss gehörte.

Pascal, ein typischer Touri

Der berühmte Garten von Versailles

Nahe von der Kirche Sacre Coeur fanden wir keinen Parkplatz und so mussten wir fernab der Kirche parken. In kleinen Gruppen machten wir uns auf den Weg. Wir erreichten die Kirche von der Rückseite. Sie war wunderschön. Von ihrem Vorplatz hatte man einen schönen Ausblick auf Paris, denn die Kirche stand auf einem Berg, der entweder durch Treppen oder durch eine Seilbahn auf der linken Seite zu erreichen war. Für ein paar von uns war der Berg zu hoch, wir trafen sie auf dem Weg nach unten.

Beim Bus mussten wir über eine Stunde auf Francis warten. Wir wollten gerade die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, als er dann doch daher kam. Ein Parkwächter wartete auf uns und kassierte kräftig ab, da er auf unseren Bus aufgepasst hatte. Das war eigentlich auch gut so denn ein anderes Auto in der Straße war komplett demoliert worden.

Der Abend stand zur freien Verfügung. Wir machten uns auf den Weg, mit Hilfe der öffentlichen Verkehrsmittel zum Eiffelturm zu fahren. Übrigens waren die Franzosen im Streik, was uns die Fahrt mit den Verkehrsmitteln sehr preiswert machte. Am Eiffelturm angekommen, waren unsere Freunde mit den Vögeln auch da. Irgendwie waren sie überall, wo sich Touristen aufhielten. Einige von uns (ich ausgeschlossen) wollten zu Fuß noch den Eiffelturm bezwingen, um Paris bei Nacht zu sehen. Sie kamen aber nicht bis ganz nach oben, da die Spitze bereits geschlossen hatte. Der Rest von uns wartete unten auf dem Rasen. Auf der Heimfahrt blieb die U-Bahn stehen - Streik - es war Gott sei dank nicht mehr weit zu laufen.

Sonntag fuhren wir alle mit dem Bus zum Eiffelturm. Wir erklommen den Turm und hatten eine wunderschöne Aussicht. Überall waren Schilder angebracht, die die Geschichte des Eifelturms dokumentierten. Danach stand für unsere Gruppe Notre Dame auf dem Plan. Groß und schön war die Kathedrale. Rainer ließ sich von einem Künstler für seine Freundin portraitieren; viele fanden, dass ihm das Bild überhaupt nicht ähnlich sah. Nach langer Überredungskunst ließ sich auch Yvonne malen (leider mit geschlossenen Haaren).

Francis Mario und Pascal vor Notre Dame

Allo Cherie, ça va?

Dann hieß es "Au revoir" zu Frankreich und Paris zu sagen. Frankreich wollte uns aber irgendwie nicht gehen lassen. Denn kurz vor der deutschen Grenze war ein Tunnel und da erst vor Kurzem ein großes Unglück in einem Tunnel gewesen war, mussten wir den großen Umweg über die Vogesen nehmen.

In Breisach machten wir eine Rastpause. Nils Freundin holte ihn und Bertram dort ab. Sie war voll geschockt über Bertrams neue Frisur (viele fanden sie jedoch besser als seine alte Frisur). Einige fragten sich, ob er überhaupt zu Hause reingelassen werden würde.

Irgendwann machten wir uns dann auf dem Heimweg und wurden am Parkplatz Ost in Badenweiler abgesetzt.

Ich möchte mich noch mal im Name aller bei Pascal bedanken, durch dessen großes Engagement es erst möglich wurde, so eine wirklich super tolle Reise zu machen. Zudem möchte ich mich bei Francis bedanken, für den die Reise wohl doppelt so anstrengend war wie für die anderen. Man konnte zum Schluss die Müdigkeit in seinem Gesicht sehen, als er uns nach Hause fuhr.

Ich hoffe, dass ich das nächste Mal auch wieder mit dabei seien darf.


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