Lorient

von Roswita Noll und Roland Reiszek

Mittwoch 04.06.03

Nach einem schönen Aufenthalt in St. Malo fuhren wir weiter, um Lorient zu erreichen. Sensei Christian erwartete uns wie abgemacht in einem Kreisverkehr, den er wohl schon einige Zeit mit seinem Auto umkreiste. Gemeinsam fuhren wir dann zu seinem Dojo, bzw. einem Sportgelände mit größeren Räumlichkeiten. Christian und sein mutiger Schüler ließen sich sogleich den Kopf von Pascal scheren, um in unserer Gruppe aufgenommen zu werden. Und auch der große Markus und Roland mussten ihre Haare aufgeben. Dann nach einer längeren Entspannungspause, die Jungen von uns spielten American Football, hatten wir die erste Trainingseinheit bei Pascal. Wie vorher schon, ging es auch diesmal um Kime und Atmung, Anspannung des Bauches beim Einatmen und beim Ausatmen.

Rugby-Spiel in der Mittagspause

Training in Lorient

 Anschließend Kase Sensei's Kihon Kombination mit sofortiger Anwendung. Wieder viel Schweiß und Übung war gefordert. Nach einer kurzen Trinkpause übernahm Christian die Leitung. Bunkai-Anwendung der Heian-Nidan mit interessanten Abwehrmöglichkeiten und Konter-Techniken. Zu zweit und auch zu dritt wurde mit den französischen Karatekas schwer geübt. Dann gab es ein festliches Abendessen, welches von Sensei Christian und zwei seiner Schüler vorbereitet wurde. Salate, Wurstplatten, Baguette, Cidre, Wein. Bier und auch Nachtisch. Darüber hinaus sang Pascal ein „O Sole Mio“, das die Wände zittern ließ und so musste auch Christian seine Stimme unter Beweis stellen. Leider mussten wir den schönen Abend etwas abrupt abbrechen, da Francis, unser Busfahrer, schon Überstunden schob und wir ja auch noch zu unserer Schlafhalle mussten.

Donnerstag 05.06.03

Ein früher Morgen mit tollem Frühstück! Fahrt mit Christian zum Atlantik und unserem Morgentraining um 9:00 Uhr. Aufteilung in zwei Gruppen: die Jogger und die Sandalenläufer. Frische Luft und ein toller Ausblick aufs Meer. In einer schönen Bucht Partnertraining und Übungen zur Kräftigung: Medizinball im Sitzen fangen, Partnerkampf mit Pratzen, Liegestütz im Sand und Kumite. Anschließend ein erfrischendes Bad im Meer für die Mutigen. Aufstellung zum Fotoshooting, jedoch nicht am Strand, sondern auf Felsen im Meer! 

Wer möchte da schon in der Halle trainieren?

Krafttraining mit Medizinbällen

Ein zwanzigminütiger Spaziergang führte in ein Städtchen mit Thermalbad, das eigens für uns reserviert war. Das Wasser hatte diesmal 35°C und als Bonus gab es Massagedüsen und Schwimmkissen dazu. Besonders beliebt war der Massageschlauch, wobei man sich gegenseitig ausgiebig massieren konnte. Doch die Stunde war viel zu schnell vorbei. Zum Mittag fuhren wir in ein Strandrestaurant ans Meer. Der Besitzer, ein Freund von Christian, erwartete uns schon. Es gab Baguette und Mouse de Caramel. Wer wollte hatte nun Zeit auszuspannen oder Muscheln, Sand und Steine zu sammeln. Dann ging es zurück ins „Dojo“. Die Jungen spielten wieder American Football, während die Anderen lasen oder ein Schläfchen machten. Um 7:00 Uhr dann die letzte Schlacht! Zuerst bei Christian - noch ein mal Bunkai von Heian-Nidan, diesmal aber in verschiedene Richtungen. Anschließend Training bei Pascal, diesmal Kase-Sensei's Kihon mit offenen Händen. Mit einem Wahnsinns Spirit und den lautesten Kiais der Woche ging schließlich auch dieses letzte Training unseres Gasshukus zu Ende. Dann versammelten wir uns zum Abendessen und der Abschlussparty, wo jeder Pascal's Haarschneidekünste beobachten konnte. So verlor auch Markus Reinelt letzten Endes seine Haarpracht! Doch keine Sorge, sie wachsen ja wieder nach! Schließlich mussten wir uns verabschieden und es ging zurück zur Schlafhalle. Fast alle, außer Annemarie, fielen todmüde ins Bett und hörten mehr oder weniger freiwillig ihren Plänen für die nächsten Tage zu. Nach einer viel zu kurzen Nacht, einem Katerfrühstück und einer großen Pack- und Aufräumaktion ging unsere Fahrt nach Paris weiter. Christian leitete uns noch auf die richtige Straße, und somit wartete ein neues Abenteuer auf uns.


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