Lehrgang mit Sensei Dirk Heene

Bericht vom Lehrgang in Piispala, Finnland, dem Land der Wälder, Seen und Saunen
von Dr. Ulrich Holzhäuser

Auf der Suche nach dem etwas anderen Lehrgang, abseits von Massenveranstaltungen wie z. B. dem jährlichen DJKB Gasshuku oder dem DKV Sommerlager mit seinen jeweils rund eintausend Teilnehmern, wurde ich Mitte Mai auf einen Lehrgang mit Sensei Dirk Heene vom 2.-5. August 2006 in Finnland aufmerksam. Sensei Dirk, 7. Dan, vielen bekannt als einer der engsten Schüler von Shihan Kase und Mitglied des Shihan Kai der Kase ha Shotokan Ryu Karate-Do Academy. Dirk hält seit fünfzehn Jahren Lehrgänge in Finnland ab. Dieses Jahr waren es zwei: Ein Wochenende bei Tampere, sowie darauffolgend ein viertägiges Gasshuku in Piispala, Mittelfinnland ca. drei Autostunden nördlich von Tampere.

Blockhütten am Strand

Der See

Die Anreise gestaltete sich vollkommen problemlos. Flüge von Frankfurt nach Helsinki mit Finair oder Lufthansa bzw. alternativ von Hahn nach Tampere mit Ryanair sind, wenn rechtzeitig gebucht, inzwischen schon für ab ca. 150 € zu haben. Nach zweistündiger Flugzeit nach Helsinki und weiterer knapp zwei Stunden im Zug nach Tampere wurde ich dann am Dienstagabend in Tampere von Jani und seiner Frau Taia vom Shotokan-Ryu-Kase-Ha Finland empfangen. Am Mittwoch ging es dann mit Jani und Taia und deren vier Hunden (!) im Auto weiter nach Piispala.

Piispala (www.piispala.fi) selbst ist ein in Finnland sehr bekanntes Jugend- und Sportcamp, mitten in der Natur an einem malerischen See gelegen.

Die Übernachtung erfolgte in einfachen, aber sauberen Blockhütten. Verpflegung war einfach aber vollkommen OK. Piispala an sich ist sehr weitläufig angelegt und beinhaltet u.a. auch eine Schwimmhalle, Eishockeyhalle, Tennisanlage, Boote zum Erkunden des Sees und natürlich einiger Saunaanlagen inklusiver Lakeside Sauna. Das Gelände ist so weitläufig, dass einem nicht auffällt, dass zu dieser Jahreszeit das Camp weitgehend ausgebucht ist.

Von Mittwoch bis Samstag standen jeweils rund drei Stunden Training auf dem Programm. Die erste Einheit fand in der Halle statt, nach einer kurzen Pause ging es dann für die zweite Einheit an den Strand. Am Samstag gab es eine weitere dritte Einheit für Shotokan-Ryu-Kase-Ha Finnland sowie Academy Mitglieder. Zusätzlich bot Dirk noch täglich eine Trainingseinheit Bo (Stock) am Strand an. Mit rund 20 Teilnehmern aus Finnland, Deutschland, Luxemburg, Belgien und Polen bzw. Kuwait war die Gruppe sehr überschaubar, machte das ganze aber umso intensiver (hinten Links in der Ecke verstecken und "zuschauen", war nicht!). Schwerpunkte des Trainings von Sensei Dirk waren, Teno Kata in diversen Varianten z.B. mit Hentei Techniken oder Gyaku Uraken Kombinationen mit und ohne Partner, diverse Kase-Ha spezifische Grundschulkombinationen, die dann auch mit Partnern umgesetzt werden mussten, sowie die Kata Unsu in Anwendung (Bunkai). Sensei Dirks Vorgabe war, das Niveau des Trainings "relaitiv niedrig" zu halten, dafür aber umso intensiver und mit mehr Wiederholungen.

Unsu am Strand

Bo-Training am Strand

Greg (li) aus Kuwait

Training in der Halle

Das schöne, milde Sommerwetter und die langen Tage (Sonnenuntergang war gegen 23:00, Sonnenaufgang gegen 4:00) verlangte geradezu danach, die Abende am See ausklingen zu lassen. Das ganze natürlich nicht ohne sich zuvor ausführlich in einer finnischer Sauna inklusive einer Runde Schwimmen im See zu erholen. Sogar die berüchtigten finnischen Moskitos zeigten Gnade und verschonten uns weitgehend. Am Samstagabend, nach dem letzten Training war dann wieder Lakeside Sauna angesagt, wobei sich einige Teilnehmer der "schweißtreibenden" Prüfung zum finnischen Sauna Diplom unterziehen "durften". Die feierliches Verleihung des Diploms fand dann bei der darauffolgendes Farewell Party am See statt.

Sensei Dirk beim Bo-Trainig mit Yvette

Gruppenbild

Kanpai Sensei Dirk

 

Abends bei der Party

 

Am Sonntag früh hieß es dann Aufbruch nach Helsinki, wo am Abend mein Flug zurück nach Frankfurt ging. Fazit: Eine sehr intensiver, aber fantastischer Lehrgang in einem tollen Ambiente ging viel zu schnell zu Ende.

Ulrich Holzhäuser


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